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MAS-Studienergebnisse

Ihre Teilnahme an der MAS-Studie in den letzten 3 Jahrzehnten leistete der Wissenschaft große Dienste und führte zu zahlreichen neuen Erkenntnissen. Lesen Sie hier mehr.

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Häufigkeiten allergischer Erkrankungen

Von den 3 häufigsten allergischen Krankheiten beginnt die Neurodermitis (auch: atopische Dermatitis oder atopisches Ekzem) meist schon im Kleinkindalter, während das Asthma und der allergische Schnupfen (ganzjährig oder saisonal als Heuschnupfen) zwar auch schon früh auftreten können, aber zunehmend erst im Schul- und Jugendalter relevant werden. Da die Häufigkeiten allergischer Erkrankungen sehr davon abhängen, ob schon die Eltern allergisch erkrankten oder nicht, unterscheiden wir hier diese beiden Gruppen:

Über 40% aller MAS-Teilnehmerinnen und -Teilnehmern mit ein oder zwei allergischen Eltern hatten im Alter von 20 Jahren mindestens eine der 3 häufigsten allergischen Erkrankungen: insgesamt 26% „nur“ eine (14% allergischen Schnupfen, 7% Neurodermitis, 5% Asthma, aber ca. 17% zwei oder alle drei Erkrankungen gleichzeitig (siehe Gough, H. et al. 2015).

Bei den MAS-Teilnehmerinnen und -Teilnehmern ohne allergische Eltern waren es im Alter von 20 Jahren nur ca. 25%, die mindestens eine der 3 häufigsten Allergien hatten: insgesamt 18% „nur“ eine (8% Neurodermitis, 7% allergischen Schnupfen, 3% Asthma), und ca. 7% zwei oder alle drei Erkrankungen gleichzeitig (siehe Gough, H. et al. 2015).

Faktor Geschlecht

Während im frühen und späten Schulalter deutlich mehr Jungs als Mädchen Asthma oder allergischen Schnupfen entwickelten, waren von der Neurodermitis in diesem Alter ungefähr gleich viele Mädchen und Jungs betroffen.

Für Asthma war das Geschlechterverhältnis im 20. Lebensjahr ausgeglichen, während beim allergischen Schnupfen immer noch mehr männliche als weibliche Personen betroffen waren. Die Neurodermitis betraf im Alter von 20 Jahren zweimal so viele Frauen wie Männer (siehe Gough, H. et al. 2015).

Impfungen

MAS konnte zeigen, dass die offiziell empfohlenen Impfungen im Kleinkindalter nicht das Risiko, später im Leben Allergien zu entwickeln, erhöhten. Im Gegenteil, geimpfte Kinder waren sogar seltener von Asthma betroffen als Kinder, die unvollständig oder gar nicht geimpft waren (Grabenhenrich, L.B. et al. 2014).

Lebensstil und Umweltfaktoren

Mütter, die in der Schwangerschaft oder später im Leben ihres Kindes rauchten, erhöhten deren Risiko, in den ersten zwei Lebensjahrzehnten Asthma zu entwickeln (Grabenhenrich, L.B. et al. 2014).

Stillen war in der MAS Studie kein vor Allergien schützender Faktor. Nichtsdestotrotz wird das Stillen aus ernährungsphysiologischen Gründen für mindestens 4-6 Monate empfohlen.

Der Besitz von Haustieren mit Fell oder Federn in den ersten 3 Lebensjahren erhöhte nicht das Risiko, im Schulalter Asthma zu entwickeln im Vergleich zu Kindern, die ohne Haustiere in den ersten drei Jahren aufwuchsen. Für Hunde deutete sich jedoch ein leicht schützender Effekt an. Falls bei Ihnen jedoch allergische Reaktionen gegen Haustiere bekannt sind, sollten Sie diese natürlich unbedingt meiden (Lodrup Carlsen, K.C. et al. 2012).

Viele Studien haben gezeigt, dass Kinder, die in Kindergarten oder KITA waren, seltener Allergien entwickelten. Neue Ergebnisse von MAS deuten darauf hin, dass vielleicht auch das Alter, in dem ein Kind erstmals in einen Kindergarten oder eine KITA geht, einen Einfluss haben könnte. Wir fanden in unseren Auswertungen, dass Kinder, die im Alter zwischen 18 und 36 Lebensmonate erstmals einen Kindergarten oder eine KITA besuchten, seltener Allergien entwickelten als diejenigen, die vor dem 18 Monaten oder erst nach dem 36. Monaten begannen (Grabenhenrich, L.B. et al. 2014).