Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie 

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Dr. Julia Siewert ist die Preisträgerin des Lilo Habersack-RLS-Nachwuchsforscherpreises 2022

v.re.: Lilo Habersack, Vorstandsvorsitzende RLS e.V., Preisträgerin Dr. Julia Siewert, Charité, und Dr. iur. Joachim Paulus, Stellvertretender Vorstand. Copyright RLS e.V.

Der diesjährige RLS-Nachwuchsforscherpreis geht an Dr. med. Julia Siewert aus Berlin. Julia Siewert ist Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie mit Zusatzbezeichnung Naturheilverfahren und ist in der Hochschulambulanz für Naturheilkunde der Charité in Berlin klinisch tätig. Darüber hinaus arbeitet und lehrt sie am Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie.

Bei dem prämierten Forschungsprojekt handelt es sich um eine klinische Studie zu den Effekten von Hydrotherapie nach Kneipp und Akupressur bei Restless Legs Syndrom. Diese Studie untersucht, ob eine geschulte und zu Hause durchführbare Selbstbehandlung mit Hydrotherapie nach Kneipp oder Akupressur über 6-12 Wochen - zusätzlich zur bestehenden Routinebehandlung - einen Effekt hinsichtlich der Schwere der RLS-Symptomatik, der Schlaf- und Lebensqualität und des psychischen Wohlbefindens der Betroffenen zeigt.

Nach Einschluss der Patient*innen in die dreiarmige Studie erhalten diese eine Schulung in der jeweiligen, zufällig zugeordneten Therapieform und werden zudem im weiteren Verlauf telefonisch begleitet. Für die Patient*innen der Kontrollgruppe (3. Arm der Studie) erfolgt diese Schulung erst 12 Wochen nach Einschluss in die Studie in ein Verfahren ihrer Wahl.

Eine nicht-medikamentöse Therapie des RLS durch Hydrotherapie nach Kneipp und Akupressur könnte das derzeitige Behandlungsspektrum um eine selbstdurchzuführende und mutmaßlich selbstwirksamkeitsstärkende Behandlung erweitern und möglicherweise die Nebenwirkungen der medikamentösen Therapie durch eine Dosisreduktion verringern. Auf einfache Weise könnte es ermöglicht werden, einer großen Zahl von RLS-Betroffenen niederschwellig eine Linderung ihrer Beschwerden zu verschaffen.

Der Preis wurde am 17.12. im Rahmen des 22. Annual EURLSSG Meeting 2022 in München überreicht und ist mit einer Geldprämie von 4.000 Euro dotiert.

Die RLS e.V. Deutsche Restless Legs Vereinigung ist ein gemeinnütziger Verein der gesundheitsbezogenen Selbsthilfe mit Sitz in München. Mit rund 3700 Mitgliedern und zahlreichen Selbsthilfegruppen bundesweit ist sie nicht nur Ansprechpartner für ihre Mitglieder, sondern auch für Betroffene, Ärzte, Wissenschaftler und Interessierte. Der RLS-Vereinigung steht ein medizinisch-wissenschaftlicher Beirat zur Seite, dem angesehene Wissenschaftler und Experten auf dem Gebiet der RLS‑Forschung angehören. Der RLS-Nachwuchsforscherpreis wird 2022 bereits zum vierten Mal verliehen.

RLS e.V. Deutsche Restless Legs Vereinigung
Schäufeleinstraße 35, 80687 München
Tel. 089-55 02 88 80
E-Mail: info@restless-legs.org   www.restless-legs.org

 

Ergebnisse der deutschlandweiten Kohortenstudie bei Orchestermusikern und Chorsängern publiziert

An der in der Spielzeit 2020/2021 durchgeführten Studie nahmen Musiker aus professionellen Orchestern und Chören sowie Kontrollpersonen aus 23 Einrichtungen in ganz Deutschland teil. Bei 1.097 Teilnehmern (705 Orchester, 154 Chor und 238 Kontrollpersonen) traten im Zeitraum zwischen Oktober 2020 und Juni 2021 40 SARS-CoV-2-Infektionen auf. Die Infektionsquelle wurde überwiegend im privaten Umfeld vermutet. Die Krankheitsverläufe waren leicht bis mittelschwer.

Das Erkrankungsrisiko war für Orchestermusiker nicht siginifikant erhöht, bei Chorsängern zeigte sich ein Trend zu einem erhöhten Risiko gegenüber den Kontrollen. Die Studienergebnisse zeigen, dass in Pandemiezeiten eine sichere Orchester- und Chortätigkeit möglich ist, wenn geeignete Hygienekonzepte eingehalten werden.

Die Studienergebnisse wurden im European Journal of Epidemiology hochrangig publiziert.


Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie der Charité — Universitätsmedizin Berlin

Das Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie der Charité — Universitätsmedizin Berlin vertritt das klinisch-theoretische Fach der Sozialmedizin mit seinen Disziplinen Epidemiologie, Demografie, Prävention und Gesundheitsökonomie an der medizinischen Fakultät Charité.

Wir sind im Kanon der Charité Einrichtungen und als größtes Institut im CharitéCentrum 1 für Human- und Gesundheitswissenschaften mit einem Team von ca. 50 Mitarbeitenden und zusätzlichen Gastwissenschaftlern, studentischen Mitarbeitenden und Doktoranden in Forschung und Lehre sowie in der Krankenversorgung tätig.

Der Schwerpunkt unserer Forschungstätigkeit liegt in der Epidemiologie und Prävention, Gesundheitsökonomie und Gesundheitssystemforschung, den Globalen Gesundheitswissenschaften sowie der komplementären und integrativen Medizin. 

In den verschiedenen Berufsgruppen, die interdisziplinär in den Teams zusammenarbeiten, spiegelt sich die Vernetzung mit klinischen und Grundlagenwissenschaften, Kliniken und Geistes- und Sozialwissenschaften besonders wider. Ärzte und Ärztinnen, Psychologen und Psychologinnen, Gesundheitsökonomen und -ökonominnen, Statistikerinnen, Datenmanager und -managerinnen, Study-
Nurses und Sekretariate arbeiten gemeinsam an denselben Projekten und profitieren gegenseitig von ihrer unterschiedlichen Ausbildung und wissenschaftlichen Sozialisation.

Für unsere Forschungsprojekte werben wir über 1 Mio. Euro Fördermittel jährlich ein. Unsere Forschungsergebnisse werden in internationalen Zeitschriften publiziert.